Stille Ergriffenheit: In der voll besetzten Aula des Alten Gymnasiums Sarnen hielten die Zuschauer buchstäblich den Atem an. Niklaus von Flüe, gespielt von Markus Amrein, ringt um den Sinn seines Lebens, um Gerechtigkeit, um die Berufung, die Opfer fordert. Er nimmt den Ruf der Ranft ernst, hat ihn einverleibt. Der Stern, der ihm schon vor seiner Geburt erschienen ist, begleitet ihn, Zeichen der kosmopolitsichen Bedeutung seines Auftrages, der Raum und Zeit übersteigt. Seine Frau Dorothea Wyss, hervorragend und mit viel Empathie gespielt von Dorotheé Reize, verzweifelt an ihm, trauert, gibt nach. Sie näht ihm das Gewand, das er als Pilger und in der Klause tragen wird. Zeichen der Wandlung, Bild des Waldbruders, der in der Einsamkeit durch das Gebet für die Welt da ist.

Das Gegenstückpaar:  Naomie, die ungläubige und nervöse Journalistin, mit viel Witz von Sylvia Garatti gespielt, macht einen grossen inneren Wandel durch. Sie trifft auf den etwas vergeistigten Biografen, Luc Müller als Darsteller, der versucht zu erklären, und der scheitert mit seinen Worten. Erst die Erfahrung in der Ranft, die Begegnung mit Bruder Klaus, dringt ein, gibt Klarheit.